in Italia

Schwierig Unterkunft zu finden. Der Weg führt von Sessa in der Schweiz nach Castello Cabiaglio. Bis 11 Uhr suchten wir nach Übernachtungsmöglichkeiten. So brachen wir eher spät auf. Wieder gehts durch Kastanienwälder.

Kastanienwald

Die Wegmarkierung ist ungewohnt. Bis Rom wird sich das wohl noch ändern.

 Wegweiser

Irgendwie sind wir abgekommen von der Via Francisca del Lucomagno, aber nicht vom Weg.

Tag

GiorNo oder Du sollst den Tag nicht vor dem Abend fürchten

Nichts Gutes zu erwarten hatte ich von meinem Horoskop:

GiorNo

Nach Gewittern in der Nacht überraschte uns ein angenehm kühler Morgen. Ein leichter Anstieg führte uns in Kastanienwälder, darin sich herrlich wandern lässt. Der Boden und die Baumstämme sind eher dunkel und das Grün der Blätter und die vielen Farne erfrischen hell. Der Autobahnlärm erinnert an Diskussionen, wie mit unangenehmen Geräuschen, wie zum Beispiel Schnarchen, am besten umzugehen sei.

Kastanienwald

Spirale

Nach 25 km treffen wir in Ponte Tresa ein. Ich bin froh, dass Strecken dieser Länge ihren Schrecken verloren haben. In Sessa haben wir ein tolles Hotel gefunden. Mit wunderbarer Aussicht, einem Strandbad und bestem Essen.

Luganer See

das Tal wechseln

MagadinoEbeneWir wechseln von der Magadino-Ebene über den Monte Ceneri an den Luganer See.

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Wir übernachten in Rivera. Das Dorf ist klein. Es wird von Strassen durchschnitten, der Autobahn, der Eisenbahnlinie. Es wir gebaut und es ist laut.

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das Tal wird breiter

Das Bleniotal wird breiter. Der Brenno wird breiter. Wir folgen bis Biasca, wo das Haupttal vom Gotthard herkommend mit dem Fluss Tessin das Wasser vom Brenno aufnimmt. Bei Bellinzona führt die Moesa aus dem Misox ihr Wasser in den Ticino.

Moesa

Der Weg führt nahe am Wasser entlang, gesäumt von grün, vorne, oben, unten, links und rechts, wie in einem grünen Tunnel. Auf dem linken Ohr konzertieren Vögel und auf dem rechten Ohr lärmt die Autobahn. Um nach Giubiasco zu gelangen, verlassen wir die Traumwelt und werden mit Strassen, Industriegebieten und Bahnlinien mit Unterführungen konfrontiert. Und es ist heiss.

Ticino

Ruhetag

Ruhetag

Schuhe

Wir übernachten vorzüglich im Ostello in Cresciano und werden bestens bewirtet. Wir sind nach Cresciano ausgewichen, weil Tiziano es uns empfohlen hat. Den Weg von Biasca hieher machten wir im Bus. Entsprechend fehlt ein Teilstück auf unserer Reise, das Hans Ruedi und ich talaufwärts am Ruhetag nachholen. In Biasca merke ich, dass ich unterwegs mein Händy verloren habe. Hansruedi ruft auf mein Händy an und es meldet sich zu meiner Erleichterung jemand, der es gefunden hat. Gerne gebe ich ihm einen Finderlohn.

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Oberhalb vom Bahnhof in Biasca finden wir diese Badewannen vom Wasser in den Fels geschliffen. Herrlich hier erfrischend zu baden. Obwohl, das Wasser war sehr warm, nahezu 20 Grad. Viel zu warm für die Jahreszeit, wo ich Schnee-Schmelzwasser erwarte.

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In Cresciano treffen wir auch auf den ersten Rom-Pilger. Tom aus Belgien hat bereis über 1000 km in den Beinen. Er pilgert für ein Projekt im Kongo und hat offenbar über € 44000 gesammelt. Er blogt auf Facebook und Instagramm mit tom2rome.

in den Süden

Wir verabschieden uns von Annemarie und Tiziano, unseren Gastgeber:n und von Beate und Dirk, Gäste aus Deutschland mit denen wir am Vorabend ausgiebig diskutierten.

Il Sosto - Das Matterhorn vom Bleniotal Il Sosto Ein schöner Weg, der uns immer weiter in den Süden bringt. Durch Dörfer, vorbei an der alten Schokoladefabrik, über frisch gemähte Wiesen, über eine tibetische Brücke, teilweise auf dem alten Bahntrassee und über Pfade und der Strasse entlang, in Kastanienwälder empfinde ich die Kultur und Natur stärker mediteran geprägt. Von Ferne kräht der Hahn, Zikaden zirpen aus der Wiese und aus dem Wald erklingt der Vögel Gesang.

Bahntrasse

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ins Tessin

Mit dem Pfeifen eines Murmeltieres starten wir vom höchsten Punkt unserer Reise in die heutige Etappe nach Olivone im Bleniotal. Wieder ein Rausch der Sinne von Farben, Formen, Tönen, Geräuschen, Düften und der Sonne auf der Haut und dem Wind im Gesicht und die Kühle der Luft. Einfach nur Staunen, ob all dem, was ist und ahnen, da ist noch mehr.

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Eine Blase am Fuss, eine Quetschung am Zeh und ein Knie, dass der Schonung bedarf zeigen uns drei, dass wir unseren Körper Sorge tragen müssen, um fit zu bleiben.

Die Wanderung im Tal des Brenno ist eindrucksvoll und abwechslungsreich. Im einzigartigen Arvenwald stehen über 300jährige Bäume. Im Zentrum von Pro Natura in Acquacalda machen wir ein erstes Mal Rast und trinken eine Gazosa. Wir geniessen das Wandern über Wiesen zwischen Bäumen, dem Rauschen des Baches, dem Gluckern des Wassers und den Bergen in der Ferne mit sehr wenig Schnee für die Jahreszeit.

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In Olivone werden wir von Annemarie und Tiziano herzlich empfangen und aufs Vorzüglichste bewirtet. Der Schlorzifladen ist sicher der beste nicht nur im italienischen Sprachraum. Wonnevoll.

sprachlich

Heute ist Gewitter angesagt im Laufe des Nachmittags. Die gestrigen Strapazen lassen uns vorsichtig werden. Wir entscheiden das Postauto für die erste Hälfte Weg zu nehmen und bis Fuorns zu fahren. Dann wandern wir gegen einen kühlen kräftigen Wind Richtung Lukmanierpass. Hier ist es schon etwas alpiner, die Baumgrenze unter uns. Wir fühlen uns wohl und freuen, früh auf dem Lukmanierpass anzukommen. Damit wir nicht auf der Strasse laufen müssen und durch Galerien und Baustellen, folgen wir dem Weg rechts des Stausees. Der Stausee hat wenig Wasser, obwohl in der Höh nur wenig Schnee mehr liegt. Der See weitet sich zweimal noch nach rechts und auch ziemlich in die Höhe um die den See speisenden Bäche überqueren zu können. Wie wir dann den letzten Bach vor dem Hospiz überqueren wollten, fehlte die Brücke über den stark wasserführenden Bach.

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Was nun? Der Bach ist ziemlich reissend, eine Furt kaum auszumachen, (eine Stelle gab es, wo ich es versucht hätte, wenn jeder einverstanden ist) und der Umweg gross. Nach einigem Hin und Her und Abwägen entschliessen wir, den Umweg unter die Füsse zu nehmen. Nach kurzer Zeit des Aufstiegs überlegten wir es uns anders. Wir durchqueren den Reno di Medel an einer breiten untiefen Stelle.

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In der Surselva werden Deutsch und Rätoromanisch gesprochen. Hier auf dem Lukmanierpass ist Sprachgrenze zum Italienischen.

Pu - die Hitze

Bei klarem Licht und kühler Morgenluft starten wir in diese über 30 km lange Etappe. Bei den Ilanzer Dominikanerinnen haben wir uns gut ausgeruht, sind bestens verköstigt und mit herzlichen Segenswünschen verabschiedet worden. Das Naturerleben ist fantastisch, die hohen Berge, der sprudelnde Vorderrhein, die bunten Blumen und unglaublich viel grün. Und enorm die Vielfalt an betörenden Düften. Ein Geschenk. Über Ruein nach Tavanasa, Trun, Rabius, Sumvitg, Disentis. Der Tag ist sehr heiss und die vielen Kilometer machen uns müde. Etwas vor Disentis ist dann plötzlich der Weg wegen eines Steinschlags gesperrt, so müssen wir nochmals zurück bis zur Brücke und einen Weg auf der anderen Flussseite finden.

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Den Abend geniessen wir froh angekommen zu sein, müde und zufrieden.

Weltkulturerbe

Ruinaulta

Der Morgen begrüsst uns heute mit bestem Wanderwetter. Wir freuen uns auf eine einmalig beeindruckende Landschaft, die vom Material des Flimser Bergsturz und dem Rhein geformt worden ist. Phantastisch. Wir geniessen das Pilgern entlang dem Vorderrhein ab Bonaduz nach Trin, hier mit dem Zug bis Versam und weiter über Valendas die Rheinschlucht hoch bis nach Ilanz. Hier werden wir freundlich von den Ilanzer Dominikanerinnem empfangen.